Bisher behindern die Länder eine länderspezifische Auswertung der Bildungsdaten, indem sie den Forschern restriktive Auflagen machen. Forscher, die ohne Erlaubnis Ländervergleiche anstellen und veröffentlichen, riskieren, vom Zugang zu den Daten gesperrt zu werden. „Zu einer demokratischen Gesellschaft gehört eine freie Wissenschaft. Aus Angst vor einer kritischen und unbequemen Debatte die Forschung zu behindern, ist einer demokratischen Gesellschaft nicht würdig“, kritisiert Neher. „Wir müssen daran interessiert sein, möglichst gut zu verstehen, wie wir unser Schulsystem so weiterentwickeln können, dass wir den in Deutschland engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg lösen können. Dabei können Ländervergleiche helfen.“
Der DCV veröffentlicht jährlich eine regional vergleichende Bildungsstudie. Kernindikator ist der Anteil der Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen. Die Ergebnisse zeigen sehr große Unterschiede zwischen und innerhalb der Bundesländer. Hier wird großes Potential für bildungspolitische Fortschritte deutlich. Es wäre viel gewonnen, wenn überall die Erfolge erreicht würden, die sich in einem Teil der Städte und Kreise bereits als machbar erwiesen haben.