Eichstätt/Neuburg: Welche Rechte und welche Pflichten haben Klassensprecher?
Mit dieser Leitfrage machten sich die Klassensprecher der Mittelschule Neuburg an der Donau bereits zum elften Mal mit dem Bus auf den Weg in die Jugendherberge Eichstätt. Organisiert und betreut wurde dieses zweitägige Seminar von den Jugendsozialarbeitern der Caritas Lena Weigelt und Markus Bach, dem SMV-Koordinator Ralf Ickas sowie den beiden Verbindungslehrkräften Sarah Wiedemann und Martin Paulus.
In der zweitägigen Seminarveranstaltung standen wichtige Themen auf dem Programm. Die frisch gewählten Klassensprecher lernten einiges über ihre Rechte und Pflichten innerhalb der Klasse und der Schule. Demzufolge soll der Klassensprecher keine Vertretung der Lehrkraft darstellen, sondern vielmehr Anliegen, die aus der Klasse kommen, vorbringen oder in Konfliktfällen zwischen zwei Parteien vermitteln. Im Rahmen der SMV (Schüler-mit-Verantwortung) können sie zudem das Schulleben aktiv mitgestalten. Auch wenn an der Mittelschule viele Dinge sehr gut laufen (so wurde der Pausenhof, der gute Zustand des Schulgebäudes, das Mensa-Angebot, die Lernunterstützung von "Jugend Stärken" oder der Unterricht sehr gelobt), so gibt es doch die eine oder andere Stellschraube, an der noch gedreht werden kann, wie der aktive Austausch in der Eichstätter Jugendherberge zeigte. So wünschten sich die Schüler Absperrbänder vor dem Pausenverkauf, um das Drängeln zu verhindern. Für die Schüler, die sich mittlerweile sehr häufig ganztägig an der Schule aufhalten, wünschen sich die engagierten Kinder und Jugendlichen mehr Ruhemöglichkeiten. Die Kinder und Jugendlichen wollen aber auch selbst aktiv etwas tun: Selbstständig werden die SMV-Mitglieder die Pausenhütte aufräumen und die Spieleausgabe neu beschriften.
Neben diesen theoretischen Schwerpunkten standen auch noch andere Dinge auf der Tagesordnung. So wurde die Willibaldsburg in Eichstätt mit einem herrlichen Ausblick auf die Stadt besichtigt. Außerdem sorgte ein geselliger Spieleabend für einen spaßigen Ausklang des ersten Tages.
Den Abschluss des Klassensprecherseminars stellte der Besuch im "Dunkelcafe" in der Eichstätter Mittelschule dar, bei dem die Schülerinnen und Schüler in einem abgedunkelten "Restaurant" von zwei blinden Menschen bedient wurden und sich so in die Lage eines Blinden hineinversetzen konnten. "Wie erkenne ich denn im Dunkeln mein Geld?" fragte eine besorgte Schülern. Der blinde Emmanuel erklärte ihr den Aufbau der Münze, woran man erkennen kann, dass sie gerade ein 2,-€ - Stück in der Hand hält. Des Weiteren erklärten die Blinden von ihrem Alltag und mit welchen Problemen sie konfrontiert sind. Darüber kam es mit den sehenden Schülern zu einem regen Austausch. Schülersprecher Eduard Brodt bedankte sich am Ende des Besuchs mit einem Gastgeschenk der Mittelschule.
Alles in allem war die Seminarveranstaltung ein voller Erfolg, da engagierte und pflichtbewusste Klassensprecher tolle Ideen zur Verbesserung des Schullebens eingebracht haben, bestens auf ihre Aufgabe als Klassensprecher vorbereitet wurden und auch der Spaß nicht zu kurz kam.
Foto: Markus Bach, Caritas
Bilduntertitel: Die Neuburger Schüler engagieren sich für ihre Schule. Bei einem Seminar besprachen sie Wünsche, zeigen aber auch aktives Engagement!