Die Caritas setzt sich anlässlich der bundesweiten "Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien" für stärkere Netzwerke, besser abgestimmte Hilfen und Leistungen vor Ort sowie eine verlässliche Finanzierung ein.
"Wir wissen aus unseren Beratungsstellen, wie groß das Leid aus Scham und Hilflosigkeit in den Familien ist, in denen die Sucht eines suchterkrankten Elternteils den Alltag prägt. Für die rund 2,7 Millionen Kinder, die in einer Familie heranwachsen, in der Sucht zum Alltag gehört, gibt es ein erhöhtes Risiko, als Erwachsene selbst suchtkrank zu werden. Wir müssen dafür sorgen, dass die Kinder in ihren Familien wieder Stabilität und Zuverlässigkeit erleben und die Bürde des "Familiengeheimnisses Sucht" loswerden", sagt Eva Maria Welskop-Deffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik des Deutschen Caritasverbandes.
Bessere Vernetzung und Hilfe
Für belastete Eltern und Kinder aus Suchtfamilien brauche es eine bessere Zusammenarbeit zwischen der Jugendhilfe, der Suchthilfe, den Gesundheitsämtern, den Frühen Hilfen, den Gynäkologischen Praxen sowie intensive Präventionsarbeit in Kitas und Schulen.
Kompetenz der Eltern stärken
Im vergangenen Jahr hat die Caritas gemeinsam mit der Diakonie das Kooperationsprojekt "Familienorientierte Suchtarbeit zur Stärkung elterlicher Kompetenz" gestartet, das Eltern und Kindern mit einer Suchtsymptomatik gezielt helfen soll. Das neue Rahmenkonzept für Beratungsstellen soll die Elternkompetenz und die Kooperation von Suchthilfe und Jugendhilfe stärken. Gefördert wird das Projekt vom Bundesgesundheitsministerium. Ab Frühjahr 2021 kann das Rahmenkonzept bundesweit angeboten werden. "Das Projekt ist ein ganz konkreter Beitrag der beiden konfessionellen Wohlfahrtsverbände für die Durchsetzung von Kinderrechten in Deutschland. Ihre Lebenschancen dürfen nicht dadurch dauerhaft beeinträchtigt sein, dass ihre Eltern sich schwer tun, ihr Leben zu bewältigen”, betont Welskop-Deffaa.
Weiterführende Literatur:
Suchtkranke Eltern stärken
https://www.caritas.de/buchtipps/suchtkranke-eltern-staerken