Am 25. Juli veranstaltete der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen einen Workshop zum Thema "Obdachlosigkeit in Kommunen". Referent des Workshops - Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann - informierte in ca. dreieinhalb Stunden die 22 Zuhörer*innen über verschiedene Themen, die mit der ordnungsrechtlichen Unterbringung von unfreiwillig obdachlosen Personen in Zusammenhang stehen. Zielgruppe des dreieinhalbstündigen Workshops waren die für die ordnungsrechtliche Unterbringung zuständigen Mitarbeiter*innen der Kommunen des Landkreises sowie die sozialpädagogischen Fachkräfte des Caritasverbandes.
Hans-Peter Wilk, Geschäftsführer des Caritasverbandes, begrüßte neben dem Referenten und den Teilnehmenden auch Jörn Scheuermann, den Geschäftsführer der Koordination Wohnungslosenhilfe Südbayern, der den Caritasverband maßgeblich beim Erwirken der zweijährigen Projektfinanzierung der Fachstelle zur Vermeidung von Wohnungsverlust unterstützte. Wilk betonte, wie gewinnbringend dieser Nachmittag für alle werden wird - ist doch Ehmann eine Koryphäe auf dem Gebiet der ordnungsrechtlichen Unterbringung - mit langjähriger Expertise.
Die Notunterbringung von unfreiwillig obdachlosen Menschen ist für Kommunen - insbesondere im ländlichen Raum - häufig eine große Herausforderung. Es mangelt an geeigneten Unterkünften, die auch möglichst gut an eine gewisse Infrastruktur wie ÖPNV und Einkaufsmöglichkeiten angebunden sind. Auch eine gewisse Ausstattung der Notunterkünfte sei aus Sicht von Ehmann notwendig: "Die Menschenwürde von obdachlosen Personen muss respektiert werden. Der Zustand einer Notunterkunft hat Auswirkungen auf die Perspektiven der Menschen, die dort bei akuter unfreiwilliger Obdachlosigkeit untergebracht werden. Je menschenwürdiger die Ausstattung einer Unterkunft ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Spirale nach unten vermieden wird." Mit beispielhaften Gerichtsurteilen aus dem gesamten südbayerischen Raum untermauerte Ehmann die Notwendigkeit solcher Standards.
Ehmann bezog sich auch auf den teilweise hohen Bedarf an sozialpädagogischer Begleitung, den Menschen in diesen wirklich besonderen Lebenslagen aufgrund verschiedener sozialer Schwierigkeiten häufig mit sich bringen. Allein mit einem Dach über dem Kopf ist es meist nicht getan.
Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas gelang es Ehmann - durch Fachlichkeit, aber auch durch seine humorvolle Art - mit reger Beteiligung der Zuhörenden diese dreieinhalb Stunden im Fluge vergehen zu lassen.
Katrin Pfeiffer von der Fachstelle zur Vermeidung von Wohnungsverlust dankte am Ende allen Beteiligten, und verwies noch einmal auf die Expertise des Caritasverbandes, Menschen in verschiedenen Wohnungsnotfällen zeitnah fachlich zu begleiten.
Personen im Bild, von links nach rechts:
Stefanie Buchner-Joppich, Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen, Leitung Wohnungsnotfallhilfen
Hans-Peter Wilk, Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen, Geschäftsführung
Dr. Eugen Ehmann, Referent (Regierungspräsident)
Katrin Pfeiffer, Fachstelle zur Vermeidung von Wohnungsverlust
Jörn Scheuermann, Geschäftsführung Koordination Wohnungslosenhilfe Südbayern
Rückfragen zur Pressemitteilung bitte an:
Hans-Peter Wilk, Hans-Peter.Wilk@caritas-neuburg.de Tel: 08431/ 6488-130