Was sind Mobile Retter? Ausgangssituation: In Deutschland erleiden jährlich ca. 75.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Lediglich 5000 davon können derzeit erfolgreich reanimiert werden. Hintergrund: Der Rettungsdienst benötigt durchschnittlich 9 bis 10 Minuten, um beim Verletzten anzukommen und mit den Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen. Dies ist häufig zu spät, denn nach 3 - 5 Minuten sterben bereits Gehirnzellen irreparabel ab. Das Mobile Retter-Projekt hat sich als Ziel gesetzt, deutschlandweit alle Kreise und Städte an das System anzuschließen, um die schnelle und unkomplizierte Ersthelfer-Lösung flächendeckend einzusetzen.
Mobile Retter ist ein Smartphone-basiertes Alarmierungssystem für qualifizierte Ersthelfer mit mindestens einem Erste- Hilfe-Kurs.
Geht ein Notruf in einer Leitstelle (112) ein, bei dem ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder eine bewusstlose Person gemeldet wird, wird über eine App auf dem Handy zusätzlich zur Einschaltung des Rettungsdienstes ein in der Nähe befindlicher Mobiler Retter verständigt und zum Einsatzort navigiert. Das Eintreffen des Mobilen Retters erfolgt unter einer Zeit von 5 Minuten. Eine wertvolle Zeit, die helfen kann, Leben zu retten.
Dr. Alexander Hatz und Dieter Koschmieder von den Mobilen Rettern in der Region Ingolstadt nahmen jetzt sehr dankbar in einer Feierstunde die Spende der Neuburger Mittelschule entgegen. Hierzu übergab Schülersprecher Niklas Bausch symbolisch einen Scheck.
Dr. Hatz berichtete, dass in der Region im vergangenen Jahr in vier Fällen schon erfolgreich Leben durch Mobile Retter gerettet werden konnte. Er berichtete von einem 46-jährigen Vater von zwei Kindern aus Heppberg, der beim Spielen mit seinen Kindern bewusstlos zusammenbrach. Die aufgeregten Kinder meldeten ihren "schlafenden Vater" bei der Mama. Diese rief die Notfallleitstelle über die 112 an. Die Leitstelle verständigte nicht nur den Rettungswagen mit Notarzt, sondern auch die Mobilen Retter. "In 600 m Entfernung der Familie erreichte das Signal eine Mobile Retterin, die in drei Minuten den Verletzten erreichte und ihn bis zum Eintreffen des Notarztes pausenlos mit einer Herzdruckmassage erfolgreich wiederbelebte" - so Dr. Hatz in seiner beeindruckenden Erläuterung. In diesem Fall gab es ein glückliches Ende ergänzt Dieter Koschmieder: "Der Vater hat überlebt und die Kinder wurden nicht zu Halbwaisen".
Koschmieder und Dr. Hatz bauen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen diesen wertvollen Dienst aus. Mit der Spende möchten beide die Schulungen für die ehrenamtlichen Mobilen Retter im Landkreis mit Material für die Ausbildungen ausstatten. Sie suchen laufend Ersthelfer in der Bevölkerung, die sich als Mobiler Retter zur Verfügung stellen. Interessenten melden sich unter der eMail-Adresse: dieter.koschmieder@mobile-retter.de. Weitere Informationen unter: www.mobile-retter.de.
Foto: Caritas-Schulsozialarbeit, Philipp Voitle
Bildunterschrift: Von links nach rechts: Dieter Koschmieder (Mobiler Retter), Projekt-Ideengeberin Schulsekretärin Karin Baumgartner, Dr. Alexander Hatz (Mobiler Retter), Rektorin Anne Graf, Schülersprecher Niklas Bausch, SMV-Koordinator Ralf Ickas, Schülersprecher Leonard Kindsfater und Raffaele Danese und Caritas-Schulsozialarbeiter Markus Bach (Projektkoordination).